Spielmechaniken

Auf dieser Seite findest du eine Übersicht aller Mechaniken, die das Spiel nutzt um bestimmte Dinge darzustellen. Diese helfen dir einerseits, mit der Spielwelt zu interagieren und vermitteln andererseits das Gefühl einer Welt voller Geister.

Die meisten Mechaniken werden in den Workshops vor dem Spiel auch nochmal erklärt und ausprobiert.

Geistermechaniken

Geister werden nicht wie Lebende wahrgenommen und nehmen die Welt selbst anders wahr. Sie sind nicht körperlich, können aber mit der Zeit Macht über das Physische zurückgewinnen. Eine genauere Beschreibung von Geistern findest du unter Setting.

Unsichtbarkeit

  • Geister können im Normalfall nicht von Lebenden gesehen werden (Es wird im Spiel die Möglichkeit geben, Geister sichtbar zu machen). Wenn du einen lebenden Charakter spielst, ignorierst du Geister Charaktere so gut es geht.
  • Geister können Lebende und andere Geister sehen. Es kann vorkommen, dass ein Geist mächtig genug ist, sich vor anderen Geistern zu verbergen. Dies wird durch Audio- und Lichteffekte simuliert und nicht durch Personen dargestellt.
  • Alle Geister, die von Personen gespielt werden (im Gegensatz zu Spezial Effekten), werden weiße oder graue Kleidung tragen. Zusätzlich sind Perücken und Make-Up nutzbar. Mehr Details und Tipps findest du unter Kostüme. Charaktere mit dunkler oder farbiger Kleidung sind lebendig und sichtbar.
  • Geister und Lebende können sich nicht berühren. Natürlich kann es vorkommen, dass die Spielenden aus Versehen aneinander stoßen. Die Charaktere spüren aber, was unter Nähe zu Geistern beschrieben ist. Auch Geister können sich gegenseitig nicht berühren.

Flüstern

  • Geister können nur im Flüsterton sprechen. Geister die sich unterhalten, sollten nahe beieinander stehen und nicht „über den Raum hinweg“ flüstern. Zum Beispiel direkt ins Ohr flüstern.
  • Lebende können das Flüstern hören. Es ist wichtig, dass dabei so wenig Worte von den Lebenden verstanden werden wie möglich. Dabei hilft es Abstand zu den Lebenden zu wahren und dem anderen Geist ins Ohr zu flüstern.
  • Geister verstehen alles, was Lebende sagen.
  • Das Flüstern soll nicht dazu verwendet werden mit den Lebenden zu kommunizieren.
  • In hoch emotionalen Charaktermomenten darf die Stimme eines Geistes lauter werden. Dabei sollten nur einzelne Wörter oder Stöhnen genutzt werden. Wenn du einen Geist spielst, kannst du dir vor dem Spiel überlegen, was ein solcher Moment für dich sein könnte.
  • Geister werden einen Geisterraum für sich haben, in dem ganz normal gesprochen werden kann.
  • Da Flüstern auf die Stimmbänder schlagen kann, wird in den Workshops ein schonender Umgang geübt.

Interaktion mit der Umgebung

  • Geister können nicht „schweben“ oder durch Wände gehen.
  • Allerdings kann ein Geist durch verschlossene Türen gleiten. Wenn sich eine Tür öffnet und ein Geist hindurchgeht, wird dies wie der Geist selbst ignoriert. Es ist hilfreich wenn die Tür so wenig wie möglich geöffnet und sofort wieder geschlossen wird.
  • Geister können unter großer Kraftanstrengung und nur langsam Gegenstände bewegen. Mehrere Geister können größere, bzw. schwerere Objekte für eine längere Zeit bewegen. Danach brauchen Geister eine Pause. Diese Möglichkeit kann eingesetzt werden, um einen Moment stimmungsvoller oder cooler zu machen und sollte nicht zu häufig passieren.
    • Beispiele für einen Geist: Eine Schachfigur ein Feld verschieben, Gardinen rascheln lassen, Einen Löffel vom Tisch stoßen, Eine Buchseite umblättern
    • Beispiele für mehrere Geister: Einen Stuhl verrücken, eine Kerze schweben lassen, eine große Tür öffnen
  • Geister können keine Schrift lesen.

Nähe zu Geistern

  • Es ist für Lebende unangenehm, sich in der Nähe von Geistern aufzuhalten.
    • Ein Lebender nimmt in der Nähe eines Geister zum Beispiel Folgendes wahr: Ungutes Gefühl, Todesahnung, Kälte, Windhauch, Gerüche (Graberde, Kerzen, Weihrauch, Ozon), Prickeln in den Fingern, Gänsehaut
  • Lebende gehen Geistern instinktiv aus dem Weg oder setzen sich nicht auf einen Platz, auf dem bereits ein Geist sitzt. Du solltest jemand anderem nicht absichtlich einen „Geisterplatz“ anbieten. Geister sollten ebenfalls nicht absichtlich einen Weg versperren.
  • Sollte eine Person, die einen Geist spielt, aus Versehen im Weg stehen (z.B. vor einem Bücherregal), kann man im Spiel darauf aufmerksam machen (z.B. „Ich sehe das Buch einfach nicht. Das kann doch nicht sein. Ich weiß dass es da sein muss.“)

Erlösung & Austreibung

Bei diesem Punkt ist vieles dem Ideenreichtum der Spielenden überlassen. Wenn mehrere Personen miteinbezogen werden können, umso besser.

  • Eine Austreibung ist temporär und verbannt den Geist für kurze Zeit von einem Ort oder aus einer besessenen Person.
  • Eine Erlösung ist permanent und lässt den Geist aus dem Spiel verschwinden.
  • Ob eine Austreibung oder Erlösung funktioniert und wie effektiv sie ist entscheidet die Person, die den Geist spielt.
  • Sollte ein Geist das Spiel verlassen, kann die Person mit einem anderen Charakter ins Spiel zurückkehren. In diesem Fall sollte ein zweites Kostüm mitgebracht werden.
  • Geister können durch ein Ritual, Gebet oder eine wissenschaftliche Erfindung ausgetrieben werden.
  • Eine Austreibung kostet Kraft und Ressourcen (z.B. Weihwasser, geladene Talismane, Elektrizität) und sollte mit Bedacht eingesetzt werden.
  • Geister können auf verschiedene Arten erlöst werden:
    • Erfüllen einer zu Lebzeiten unerledigten Aufgabe
    • Bestatten der sterblichen Überreste
    • Eine komplexere Form eines Rituals, Gebets oder einer wissenschaftlichen Erfindung.
  • Eine Erlösung ist endgültig und stellt die Charaktere vor moralische Fragen (War es notwendig, oder gerecht?). Dies soll zu inneren und äußeren Konflikten führen. Gegeneinander arbeiten ist hierbei erwünscht.

Besessenheit

Ein Geist kann von einem Lebenden Besitz ergreifen und für kurze Zeit die Kontrolle über dessen Körper übernehmen. Da eine Besessenheit die Kontrolle über den eigenen Charakter teilweise oder ganz aufgibt, kann sie nur freiwillig angenommen werden.

  • Ein Geist kann eine Person übernehmen, die einen persönlichen Gegenstand des Geistes trägt. Wir werden zur besseren Übersicht nur gut sichtbare Schmuckstücke verwenden. Diese werden in den Workshops oder im Spiel klar vorgestellt. Das Anlegen des Schmuckstücks signalisiert, dass die Person von dem entsprechenden Geist übernommen werden darf.
  • Der Geist legt die Hände auf die Schultern des Lebenden, der ab diesem Zeitpunkt besessen ist.
  • Der Geist selbst nimmt alles durch die Sinne des Lebenden wahr und kann daher auch keine anderen Geister mehr sehen oder hören.
  • Das Ausmaß der Besessenheit (wie viel der Bewegung und Stimme kontrolliert wird) muss vorher zwischen den Spielenden besprochen werden. Das kann Folgendes beinhalten:
    • Der Geist spricht anstelle des Lebenden. Alle Umstehenden hören nur die Stimme der besessenen Person.
    • Der Geist steuert, wohin der Lebende geht, indem leichter Druck auf die Schultern ausgeübt wird.
    • Der Geist bewegt einen Arm des Lebenden, indem das Handgelenk vorsichtig ergriffen und bewegt wird. In dem Fall bleibt die andere Hand auf der Schulter ruhen.
  • Eine Besessenheit endet auf drei Arten:
    • Die Schultern werden losgelassen.
    • Andere Charaktere treiben den Geist aus. Siehe Erlösung & Austreibung
    • Die Person, die den besessenen Charakter spielt, löst die Hände von den Schultern und/oder nutzt das Codewort „Break“. Dies ist ein Off-Game Signal, da es für die Person unangenehm wird, und keine Fähigkeit, die der Charakter besitzt.

Geisterraum

Es gibt einen Raum, der nur von Geistern betreten werden darf. Dort muss nicht mehr geflüstert werden. Geister können alle Gegenstände normal bewegen. Dieser Raum ist den lebenden Charakteren nicht bekannt.

Kampf

  • Simulierte Kämpfe zwischen zwei Charakteren dürfen nur mit Polsterwaffen oder Dekowaffen durchgeführt werden. Waffenlose Kämpfe gibt es nicht.
  • Kämpfe finden nur in der Form von Duellen statt und nicht spontan.
  • Der Ausgang eines Kampfes muss vorher Off-Game zwischen den Spielenden besprochen werden.
  • Geister können sich nicht gegenseitig bekämpfen.

Sterben

Sollte eine Lebender im Spiel sterben (dies wird nur von der Person, die den Charakter spielt, entschieden), kann derselbe Charakter zu einem Geist werden. In diesem Fall sollte ein zweites Kostüm mitgebracht werden. Es ist auch möglich, mit einem zweiten lebenden Charakter wieder ins Spiel einzusteigen. Es sollte während des Spiels nicht zu häufig passieren, dass jemand stirbt. Der Tod ist sowieso allgegenwärtig und sollte nur als dramatischer Höhepunkt für Charaktere genutzt werden.